Das Beauty-Programm beim Hund beschränkt sich im Grunde auf die Fell-, Ohren-, Zahn-, und Pfotenpflege. Passend zu den AGILA Mottowochen, bei denen sich alles rund um das Thema Haustierpflege dreht, möchte ich in diesem Artikel auf das Thema Pfotenpflege beim Hund mal etwas näher eingehen.
Was kann, was sollte und was muss man tun?
Unsere Hunde laufen immer barfuß und entsprechend beansprucht sind ihre Pfoten. Wer schon mal einen Hund mit einer verletzten Pfote hatte, weiß wie wichtig es ist, dass die Pfötchen gesund sind, denn ein Hund, der nicht richtig laufen kann, ist keine schöne Erfahrung. Weder für Hund noch für Halter.
Manche Hunde haben etwas dünnere Haut als andere und sind darum auch etwas empfindlicher. Andere brauchen fast gar keine Pflege und selbst die Krallen müssen nie gekürzt werden. Es gilt also wie so oft, dass jeder Hund anders ist und das ganz individuell entschieden werden muss, was kann, was sollte und was muss.
Lilly hat recht robuste Ballen, im Winter kaum Probleme mit Schnee, der zwischen den Zehen klumpt, dafür aber Krallen, die sehr schnell wachsen und recht häufig gekürzt werden müssen.
Amy, die Goldie Hündin meiner Mutter, hat super zarte Haut an den Ballen, die sehr schnell Risse bekommt, wenig Haare zwischen den Zehen und wenn ihre Krallen nur einen Hauch zu lang werden, will sie nicht mehr laufen.
Die beiden brauchen zwar die gleiche Pflege, aber diese unterschiedlich oft. Ich gebe darum nachfolgend nicht an, wie oft ihr was machen solltet, sondern lediglich, was ihr tun könnt. Das wie oft beantwortet euch dann euer Hund!
Es gibt drei Bereiche an den Hundepfoten, die gepflegt werden wollen:
• Krallen
• Ballen
• Fell
Krallenpflege
Die Krallen beim Hund wachsen wie unsere Fingernägel und sollten eine gewisse Länge nicht überschreiten. Mit zu langen Krallen kann ein Hund nicht mehr richtig auftreten und beim Abrollen Schmerzen haben. Wenn Dein Hund anders läuft als sonst, muss es also nicht immer eine Verstauchung oder Prellung sein, es können auch einfach zu lange Krallen sein.
Was ist die richtige Krallenlänge?
Wenn Dein Hund steht, sollten die Krallen den Boden nicht berühren. Für diese Länge müssen bei manchen Hunden die Krallen mit einer Krallenschere gekürzt werden, andere „wetzen“ sie beim Laufen selbst genug ab und das Kürzen ist nie oder nur sehr selten nötig. Wie sehr sich die Krallen beim Laufen selbst abwetzen, ist zum einen vom Untergrund abhängig, aber auch davon, wie der Hund läuft. Ob er also viel rennt oder eher gemütlich trottet. Harte Untergründe wetzen die Krallen viel mehr ab als eine Wiese oder Waldboden. Im tiefen Schnee werden die Krallen fast gar nicht beansprucht und die Krallen werden immer länger.
Wenn es Dein Hund also überhaupt nicht mag, wenn Du ihm die Krallen schneidest, das ist tatsächlich bei sehr vielen Hunden der Fall, kannst Du auch darauf achten, dass ihr immer wieder auf härteren Untergründen lauft.
Wenn ich mit Lilly im Winter viel im Schnee laufe, muss ich ihre Krallen viel häufiger kürzen als sonst. Wenn wir vermehrt mit ihr Rad fahren und sie schneller läuft als sonst, müssen wir ihre Krallen weniger oft kürzen.
Je nachdem was Du für einen Boden zu Hause hast, kannst Du es auch sehr deutlich hören, wenn die Krallen zu lang sind. Das „getapse“ Deines Hundes ist dann viel lauter. Wir haben eine Metall-Treppe zu Hause, wenn Lill’s Krallen zu lang sind, klingt es wie ein Glockenspiel, wenn sie die Treppe hoch der runter läuft. Wir hören es aber auch auf dem Holzboden. Nach dem Kürzen der Krallen „höre“ ich beim Laufen auch immer noch mal genau hin. Oft ist eine Pfote noch etwas lauter als die anderen, dann weiß ich, dass ich danach mall ran muss.
Wie kurz kann oder darf man die Krallen kürzen?
Anders als unsere Fingernägel sind die Krallen der Hunde durchblutet und „leben“ innen. Kürzt man die Krallen zu sehr und trifft dabei auf den inneren Teil, tut das dem Hund weh und die Kralle beginnt auch zu bluten. Das Kürzen der Krallen ist also nicht ganz so einfach wie das Kürzen unserer Fingernägel. Bei manchen Hunden sind die Krallen hell und man sieht von außen sehr gut, wo „das Leben“ beginnt. Bei anderen Hunden sind die Krallen schwarz und man muss sich vorsichtig herantasten.
Lilly hat beides. Helle und dunkle Krallen. Ich Kürze Lill’s Krallen schon immer selbst und habe in 8 Jahren zweimal zu tief geschnitten, sodass es geblutet hat. Lilly nimmt mit das zum Glück nicht übel und hält nach wie vor ganz geduldig die Pfoten hin und lässt die Prozedur über sich ergehen. Um zu vermeiden, dass ich zu viel Kürze, schneide ich mit der Krallenschere immer nur ganz dünne Scheibchen ab und taste mich so ganz langsam vor. Das kann ich aber auch nur deswegen machen, weil Lilly beim Krallen kürzen so entspannt hinhält. Bei einem Hund, der sich mit aller Kraft wehrt, hat man vielleicht nur eine Chance, die richtige Länge zu schneiden. In solchen Fällen macht es immer Sinn, zu zweit zu sein, sich richtig Zeit zu nehmen und den Hund ordentlich zu belohnen, wenn das Kürzen vorbei ist.
Wenn Du Dir das Kürzen selbst gar nicht zutraust und unsicher bist, kannst Du das Kürzen auch von einem Tierarzt machen lassen, oder Du kennst einen anderen Hundebesitzer, der sich sicher dabei fühlt.
Wie kürzt man die Krallen richtig?
Die Krallen werden nicht einfach gerade abgeschnitten, sondern leicht schräg. (Grafik) Verwende dazu eine gute Krallenschere. Alternativ zu Krallenscheren gibt es auch elektrische Feilen, die haben den Vorteil, dass die Krallen nach dem Kürzen nicht so scharf sind. Aber auch bei elektrischen Feilen muss man aufpassen, dass man nicht zu viel kürzt.
Pflege der Pfoten Ballen
Die Pfoten Ballen haben eine sehr robuste Haut und bestehen hauptsächlich aus Hornhaut und Fett, wodurch sie in der Lage sind, auf unterschiedlichen Untergründen ohne Schmerzen laufen zu können. Auch Untergründe wie Kies, die sehr uneben sind.
Die Ballen sind wie unsere Fußsohlen, werden beim Hund, der keine Schuhe trägt, aber sehr beansprucht. Die Hornhaut ist bei manchen Hund dicker, bei anderen dünner. Wird sie zu trocken, kann es zu schmerzhaften Rissen kommen. Ein Hund kann sich die Pfoten auch wund laufen. Ab welcher Distanz das passiert, ist völlig verschieden. Bei Amy braucht es, wie schon erwähnt, nicht viel. Wenn Sie neben dem Rad auf Asphalt läuft, hat sie ganz schnell wunde Pfoten. Bei Lilly sind wunde Pfoten noch gar nicht vorgekommen.
Was kann man gegen raue Hundepfoten machen?
Salz im Winter, heißer Asphalt im Sommer, heißer Sand, viel Wasser oder Kies … Es gibt viele Untergründe, die die Pfoten Ballen stark beanspruchen. Regelmäßige Pflege mit einem Pfotenbalsam ist darum absolut sinnvoll, um Risse und Wunden vorzubeugen. An Tagen, an denen die Pfoten besonders stark beansprucht werden, zum Beispiel wenn ihr eine Wanderung macht, empfiehlt es sich, die Pfoten davor und danach einzucremen.
Wenn im Winter bei euch viel Salz gestreut wird, solltest Du dieses täglich von den Pfoten waschen. Am einfachsten geht das mit einem Pfotenbad, nur Wasser reicht leider nicht immer aus.
In jedem Fall solltest Du die Pfoten Ballen Deines Hundes regelmäßig prüfen. Lilly liebt die Pfotenmassage und auch das Pfotenbalsam. Das schleckt sie danach genüsslich wieder ab. Darf sie, da wir nur Pfoten Balsam mit ganz natürlichen Zutaten verwenden. Ich gestalte das Einreiben immer als kleine Massage und lasse mir dabei etwas Zeit, so hat das Balsam die Chance richtig einzuwirken, bevor Lilly den Rest abschleckt.
Wenn sich Dein Hund mal auffällig stark an einer Pfote leckt, kann es auch sein, dass ein kleines Steinchen zwischen seinen Pfoten feststeckt. Taste den Zwischenraum zwischen den Ballen ab, hier sammelt sich so einiges und kann dem Hund beim Laufen Schmerzen bereiten. Lilly mag das gar nicht, ich glaube, sie ist dort kitzelig, denn sie zieht die Pfoten immer weg, wenn ich die Zwischenräume absuche.
Fellpflege an den Pfoten
Das unsere Hunde auf den Pfoten Fell haben, ist klar, aber einige haben auch Fell zwischen den „Zehen“, also an der Pfoten Unterseite. Bei Lilly wird das manchmal richtig lang. Muss man das dann kürzen?
Nicht unbedingt, denn das Fell an den Unterseiten der Pfoten schützt diese davor, dass sich Dreck oder Steinchen in den Zwischenräumen sammeln können. An den Haaren selbst sammelt sich aber auch Dreck und bei Lilly sind das nicht selten ganz Erdklumpen oder fest Schlamm, der dann hart wird auch für sie unangenehm bei laufen. Sie bleibt dann stehen und versucht den Dreck mit dem Maul ab zu beißen. Ich kürze das Fell dort darum regelmäßig mit einer Fellschere.
Im Winter ist das bei einigen Hunden auch sehr wichtig, da sich Schneeklumpen am Fell bilden, die Schmerzen beim Laufen verursachen können.
Nicht zu viel und nicht zu wenig ist hier also das richtige Maß. Ich kürze das Fell an Lill’s Pfoten darum zwar immer wieder, aber weniger häufig als ich ihre Krallen schneide.
Beim kürzen des Fells und den Unterseiten der Pfoten dieses nur so kurz schneiden, dass es zwischen den Ball noch herauskommt. Praktisch gleich lang mit den Ballen schneiden. Schneidest Du es kürzer, kann das Fell in die zarte Haut zwischen den Ball piksen, was auch wieder unangenehm sein kann.
Wenn Du Dir hier unsicher bist, kann Dein Hundefriseur Dir hier auch genau sagen, wie und ob Du das Fell an den Pfoten kürzen kannst.
Equipment für die Pfotenpflege:
• Pfotenbalsam
• Pfotenbad
• Krallenschere
• Fellschere
Hallo 🙂
Boerne hasst es auch, wenn er die Krallen geschnitten bekommt, daher kann ich das leider nicht selber machen. Meine Angst ihn zu verletzten ist da einfach zu groß. Ich lasse es immer beim Tierarzt machen. Hinten läuft er sich die Krallen gut ab, vorne aber nicht so sehr. Beim Tierarzt halten wir ihn dann zu zweit oder zu dritt fest, da er seine Beine perfekt – wie eine Schildkröte – einfahren kann. Das belustigt die Tierärztin immer sehr. 😉
Liebe Grüße
Steffi
Danke für diesen wundervollen Beitrag! Wir bei Mein-Pfotenschmuck personalisieren unter anderem Schmuck mit der Pfote vom Haustier. Und da bekommen wir manchmal Bilder zu sehen, die nicht nach guter Pfotenpflege aussehen. LG Finn