Analdrüsen – ein oft übersehenes, aber wichtiges Thema für Hundebesitzer. Diese kleinen Drüsen spielen eine zentrale Rolle in der Kommunikation zwischen Hunden. Doch was passiert, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren? Probleme mit den Analdrüsen können für Hunde schmerzhaft sein und erfordern oft tierärztliche Behandlung. In diesem Artikel teile ich nicht nur die wichtigsten Fakten über Analdrüsen, sondern auch meine persönliche Erfahrung mit meiner Hündin Lilly, die uns gezeigt hat, wie wichtig dieses Thema ist.
Was sind Analdrüsen und warum sind sie wichtig?
Analdrüsen sind zwei kleine Drüsen, die sich seitlich des Anus befinden. Bei jedem Kotabsatz geben sie Duftstoffe ab, die anderen Hunden als „Visitenkarte“ dienen. Der Hundekot spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Seine Beschaffenheit sorgt dafür, dass die Drüsen beim Kotabsatz entleert werden. Doch wenn der Kot zu weich oder zu hart ist, können die Drüsen nicht richtig geleert werden, was zu Problemen führt.
Symptome: Wann sollte ich aufmerksam werden?
Probleme mit den Analdrüsen zeigen sich häufig durch typische Symptome wie:
- „Schlittenfahren“: Das Rutschen mit dem Hinterteil über den Boden.
- Häufiges Lecken oder Beißen an der Rute.
- Juckreiz, Unruhe oder plötzliches Zucken mit dem Kopf.
- Übler Geruch oder sogar sichtbare Schwellungen rund um den Anus.
Wenn diese Anzeichen ignoriert werden, können die Folgen schwerwiegend sein, wie z. B. schmerzhafte Entzündungen oder Abszesse, die eine tierärztliche Behandlung erfordern.
Behandlung: Was tun, wenn es zu Problemen kommt?
Kurzfristig hilft die Entleerung der Analdrüsen:
Wenn der Verdacht auf Probleme mit den Analdrüsen besteht, sollte man zunächst den Tierarzt konsultieren. Der Tierarzt kann die Drüsen fachgerecht entleeren und gegebenenfalls entzündungshemmende Medikamente verschreiben. In manchen Fällen können Hundehalter nach entsprechender Anleitung die Entleerung der Drüsen auch selbst übernehmen. Dennoch sollte Vorsicht walten, da unsachgemäße Handhabung die Beschwerden verschlimmern kann. Wenn Du die Drüsen selbst entleeren möchtest, spreche bitte unbedingt mit Deinem Tierarzt darüber und lasse es Dir von ihm genau erklären.
Mittel/Langfristig hilft ein Blick und ggf. eine Anpassung des Futters:
Eine der besten Methoden zur Prävention ist die richtige Ernährung. Die Beschaffenheit des Kots hat direkten Einfluss auf die Funktion der Analdrüsen:
- Zu weicher Kot: Kann durch eine hohe Menge an pflanzlichen Zutaten oder schwer verdauliche Nahrung entstehen.
- Zu harter Kot: Ist oft die Folge einer zu hohen Menge an Knochen im Futter.
Eine ausgewogene Ernährung, die den Kot optimal fest und voluminös macht, ist essenziell. Lebensmittel wie geraspelte Karotten, Flohsamenschalen oder Leinsamen können hier helfen. Auch sollte man mögliche Krankheiten wie Darmentzündungen oder eine Schilddrüsenunterfunktion im Blick behalten, da sie die Kotbeschaffenheit beeinflussen können.
Meine persönliche Erfahrung mit Lilly:
Lilly, meine nun 10-jährige Golden Retriever Hündin, nie Probleme mit den Analdrüsen bis sie ca. 8 Jahre alt wurde. Sie hatte so Schmerzen, dass sie sich die Rute blutig biss. Es dauerte leider ein wenig, bis wir verstanden was genau die Schmerzen an der Rute auslöst. Ich hatte erst eine Wasserrute im Verdacht. Über Nacht biss sie sich dann ernsthafte Verletzungen in die Rute und die Tierärztin stellte dann bei der Behandlung die Diagnose „Analdrüsenentzündung“.
Seitdem muss ich mit Lilly ca. alle 6 Monate zum Tierarzt, um die Analdrüsen entleeren zu lassen. Ich vermute, dass die Ursache bei ihr sowohl am Alter als auch am Futter liegt. Durch ihr zunehmendes Alter hat sich ihr Stoffwechsel verändert, meistens wird er auch bei Hunden im Alter langsamer, wodurch sie Knochen nicht mehr gut verdauen kann. Wir haben darum harte Kausnacks wie Knochen aber auch Rinderkopfhaut von ihrem Futterplan gestrichen, nachdem sie begann sich jedes Mal zu übergeben und harte Stücke erbrach. Fast zeitgleich stellten wir fest, dass Lilly Fleisch nur noch in sehr geringen Mengen vertrug, und begannen sie hauptsächlich vegetarisch zu ernähren. Das ist ein komplett eigenes Thema, auf das ich hier im Blog noch gesondert eingehen werde. Insgesamt führten diese Veränderungen zu eher weicherem Kot und die Analdrüsen Entleerung dadurch erschwert.