Der Frühling naht, und mit ihm erwacht nicht nur die Natur, sondern auch eine der größten Plagen für unsere geliebten Vierbeiner: die Zecken. Diese kleinen Blutsauger lauern in Wiesen und Wäldern und warten nur darauf, sich an unseren Hunden festzusaugen. Doch wie schützt man seinen treuen Begleiter am besten? Die Auswahl an Zeckenschutzmitteln ist groß, doch nicht alle sind unbedenklich.
Chemische Zeckenschutzmittel: Effektiv, aber mit Vorsicht zu genießen
Viele Hundebesitzer greifen zu sogenannten Spot-On-Präparaten oder Tabletten. Diese Mittel enthalten Wirkstoffe, die entweder Zecken abtöten oder sie davon abhalten, sich am Hund festzusetzen. Doch die enthaltenen Chemikalien können auch Risiken bergen.
Gängige chemische Zeckenschutzmittel und ihre Wirkungsweise:
- Spot-On-Präparate:
- Enthalten oft Fipronil, Permethrin oder Imidacloprid
- Werden auf die Haut aufgetragen und verteilen sich über den Körper
- Wirken als Nervengift gegen Parasiten
- Mögliche Nebenwirkungen: Hautreizungen, neurologische Störungen, Juckreiz
- Achtung: Permethrin ist extrem giftig für Katzen!
- Zeckenhalsbänder:
- Enthalten Deltamethrin oder Flumethrin
- Setzen langsam Wirkstoffe frei, die sich über die Haut verteilen
- Töten Zecken ab oder machen den Hund unattraktiv als Wirt
- Mögliche Nebenwirkungen: Hautirritationen, Fellveränderungen
- Tabletten (orale Zeckenmittel):
- Enthalten Afoxolaner, Fluralaner oder Sarolaner
- Gelangen über den Blutkreislauf in den Körper
- Töten Zecken nach dem Biss durch Beeinflussung des Nervensystems
- Mögliche Nebenwirkungen: Magen-Darm-Probleme, Lethargie, neurologische Symptome
- Achtung: Besonders umstritten wegen des systemischen Nervengifts!
Natürliche Alternativen: Sanft, aber wirksam?
Auf der Suche nach schonenderen Methoden setzen viele auf natürliche Mittel, die Zecken abwehren sollen. Diese wirken oft über ihren Geruch, indem sie den Hund für Zecken unattraktiv machen.
Gängige natürliche Zeckenschutzmittel und ihre Wirkungsweise:
- Kokosöl:
- Enthält Laurinsäure, die Zecken abschrecken soll
- Wird ins Fell oder auf die Haut einmassiert
- Wirksamkeit ist individuell unterschiedlich
- Schwarzkümmelöl:
- Enthält Thymochinon, das Zecken vertreiben soll
- Kann ins Futter gemischt oder ins Fell gerieben werden
- Achtung: Nicht für Katzen geeignet!
- Bernsteinhalsbänder:
- Sollen durch elektrostatische Aufladung Zecken fernhalten
- Wissenschaftlich nicht eindeutig belegt
- Knoblauch (in geringen Mengen):
- Verändert den Körpergeruch des Hundes
- Muss vorsichtig dosiert werden, da in hohen Mengen giftig!
- EM-Keramik-Halsbänder:
- Arbeiten mit sogenannten "Effektiven Mikroorganismen"
- Wirksamkeit wissenschaftlich umstritten
- Zistrose (Cistus incanus):
- Enthält Polyphenole, die gegen Zecken helfen sollen
- Kann als Tee oder Pulver ins Futter gegeben werden
- Bierhefe:
- Enthält B-Vitamine, die den Geruch des Hundes für Zecken unattraktiv machen sollen
- Wird über das Futter gegeben
- Ätherische Öle:
- Bestimmte öle wie Lavendel-, Zitronen- oder Teebaumöl können Zecken abschrecken
- Gibt es als fertiges Spray oder zum Selbstmischen mit Apfelessig und Wasser
- Sollten vorsichtig dosiert werden, da sie bei Hunden empfindliche Haut reizen können
Kinder im Haushalt: Ein zusätzliches Risiko
Ein weiterer Aspekt, der bedacht werden muss: Leben kleine Kinder im Haushalt, können chemische Zeckenschutzmittel ein Risiko darstellen. Kinder kommen beim Spielen oft in engen Kontakt mit dem Hund und können so mit den aufgetragenen Chemikalien in Berührung kommen. Dies kann zu gesundheitlichen Problemen führen, weshalb in solchen Fällen der Einsatz von Spot-On-Präparaten gut überlegt sein sollte.
Fazit: Ein Balanceakt zwischen Schutz und Gesundheit
Es gibt keine perfekte Lösung im Kampf gegen Zecken. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist, den individuellen Gesundheitszustand des Hundes, seine Lebensumstände und das Umfeld zu berücksichtigen. Eine Absprache mit dem Tierarzt kann helfen, die passende Strategie zu finden. Und manchmal ist es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unerlässlich, den Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken zu untersuchen und diese schnellstmöglich zu entfernen.
Unserer Erfahrung & Empfehlung
Ich habe über die Jahre sehr viel an natürlichen Mitteln gegen Zecken ausprobiert an Lilly. Kokosöl war ein guter Schutz, aber auch immer eine etwas ölige Angelegenheit. Kokosöl nutze ich im Sommer selbst an den Beinen um mich vor Zecken zu schützen. Vorteil ist der Pflegeeffekt, besonders bei trockener Haut eine echte Wohltat!
{Werbung*} Seit nun aber rund 4 Jahren, nutzen wir zur Zeckenzeit einmal wöchentlich ein Spray mit einem Mix aus ätherischen Ölen von Napani, welches mit Apfelessig und Wasser angemischt wird. Einfache Anwendung und bei Lilly ein super effektiver Schutz gegen Zecken! Apfelessig sorgt zudem für ein seidig glänzendes Fell!
*Werbung weil verlinkung und Markennennung. Keine Kooperation. Erwähnung aus eigener Überzeugung.
Bitte beachte, das natürliche Zeckenschutzmittel bei jedem Hund anders wirken können, oder aber auch nicht. Egal was Du nutzt, zur Zeckenzeit solltest Du den Hund nach jeder Gassi Runde nach Zecken absuchen. Auch im Garten gibt es Zecken.